zwischen moskau und st. petersburg, wenn es langsam hell wird, findest du, abseits der die bahn kreuzenden hochspannungsleitungen, in kleinen gruppen neben dem bahndamm, ausrangierte geteerte holzmasten im kreis beisammenstehen, man könnte, etwas keck (wenn es die elektropietät nicht verböte), von einem stromkreis, dem urstromkreis schlechthin (das urmeter, das wissen wir, verdanken wir der französischen revolution, und es ist bei paris ausgestellt, genauer, eig.: gelegt), sprechen, und die erinnerung an den legendären tarzanschen (tarzanischen?) elefantenfriedhof (elephantenphriedhoph, in historisch korrekter schreibweise) scheint mit einemmal nicht allzuweit hergeholt, ein, wir sind im norden, paläoelektrischer mammutfriedhof, und selbstredend, wie es sich für einen friedhof gehört, wurde er längst geplündert, kein russentarzan war chaaa-u-a-u-a-u-aach in der lage, den ruchlosen räubern des wertvollen elfenbeins – der keramischen isolatoren – physischen oder elektrischen widerstand entgegenzusetzen, jetzt aber höre ich doch die lokomotive ein zur sammlung aufrufendes signal geben, ein ruck geht durch die konzentrischen mastenkreise, wird das ein morgen, ein großer tag bricht an.
eine umdrehung der eigenen schlafspule noch, dann sind wir auch schon da. gespannt betreten wir den bahnsteig.
land am strom
5. Mai 2008