Es ist ein nicht unangenehmes Kribbeln, wenn dir beim Sturz eines Abfahrtsläufers oder Schispringers ein Hoppala auskommt. Das Fernsehen liefert diese Mitzitternahrung, hilft uns, das schöne Schaudern kollektiv und nicht ohne Mitgefühl zu speichern. Niki Laudas Unfall oder Hans Krankls 3:2 unterscheiden sich in ihrer emotionalen Wirkung letztlich nicht allzusehr, und so jung ich auch war, Jochen Rindt war bei mir nicht zuletzt durch seinen Tod so populär.
Die Kinder finden Falco geil, und auch mir fielen noch viele ins Nirvana oder sonstwohin vorausgegangene Gestalten unserer populären Identifikationskultur ein. Es würde aber allzusehr ausufern.
Sicher ist: Solange die Kamera daraufgehalten wird, wird uns nichts entgehen.
(Wenn uns auch das Video von Hermann Maiers Motorradunfall schmerzlich abgeht, so bleibt uns immer noch Morioka. Oder nine-eleven.)
Lesen Sie dazu auch Thomas Glavinic‘ Kameramörder.