KometenMütter 2006

29. Januar 2006

Liebe MBA,

ich veröffentliche mein (Un)periodikum nicht am musikhistorisch allzu aufgeladenen Freitag, sondern habe mir erlaubt, ein bisschen zuzuwarten, naja, ansich wollte ich diesen MütterBrief bereits letzten Montag loswerden, aber, wassollichsagen, es ist halt garsoviel losgewesen, und noch mehr wird passieren, wie es ausschaut.).

Wir schalten ins Paddlerparadies Steyr, Ende Jänner, exakt ein Vierteljahrtausend nach der Erscheinung des Kometen, und der, das weiß man in der Christkindlstadt, verfügt über einen Schweif aus purem Eiskristall (für mich als Kind hat man das -christall geschrieben), Obacht! heißt es, vor allem auf der zähflüssigen Enns, wenn du nämlich paddeln willst, pass auf, denk an den April 1912 und diesen den titanischen Schiffsverkehr umsonst warnenden Funkspruch, leicht abgewandelt geht der Vorsicht, treibende Eisschollen! – Zur selben Zeit ist das Schuberthaus, Stadtplatz 16, neu zu vermieten, dem dm ist es nämlich zu klein geworden.

Tags darauf…
Elfi Marinellei presents: The Legendary Original Gardenschlauch Jazzband
Elfi Marinelli (9.v.l.) presents …

… haben es acht Exjugendliche geschafft, schließlich doch noch ins regionale Epizentrum der Jugendkultur vorzudringen …

Gardenschlauch 1983
(was damals, Anfang der Achtziger, nicht und nicht gelingen wollte)

… und in streng konservativer, fast möchte ich sagen: Altherren- und also Dixielandweise das durchunddurch rückwärtsgewandte und desto bejubeltere, alle zehn Jahre abzuhaltende The Legendary Original Gardenschlauch Jazzband Reanimation Concert vor einem durchaus enthusiasmierten, aus allen demographischen und alterspyramidalen Schichten bestehenden Publikum zu begehen.

Gardenschlauch baba
Über die Anzahl der Jahre, die bis zum Recycle Concert vergehen soll, scheint noch eine gewisse Uneinigkeit zu bestehen. Mein Tipp: 1. Halten Sie sich an denn Herrn mit der grünen Krawatte. – 2. Karten sichern.

Aber, was vorbei ist, ist vorbei, es liegt, und so ist es auch gut so, wie letzthin schon gesagt, verbraucht und wesenlos da, nachzulesen und -schauen genau, wenn Sie da herklikken. Wenn Sie aber Exekutivorgan einer jahresberichtverlangthabenen, öffentliche Subventionen vergeben habenden Stelle sind, können Sie Alles aber sowas von nachprüfen hier, bittesschneu (um es wieder einmal mit dem Hl. Ernst zu sagen)!

Vorwärts, nicht zu weit, einen Tag vor die Lichtmess, genau genommen in die Vorlichtmessdunkelheit, nämlich Mittwoch, den Abend des 1. Februar, um 19.30 werden in der Sammlung Essl, Klosterneuburg, Farben aufkommen, farbige Schatten, die mein die Posaune Spielen im Licht Victoria Coelns ebenso flüchtig wie die Musik in der Luft über die Wände huschen lassen, chroma, das ist ein Sog, dem Sie sich nicht entziehen sollten.

chroma
Ich darf Ihnen empfehlen, zur näheren Information die Vorschau auf meiner Homepage aufzusuchen, und da finden Sie auch, wie Sie das gewohnt sind, meine nächsten Aktivitäten dauunddort, zum Lesen, Hingehen, Nachfahren; Überprüfen können Sie, wie gesagt, bei der Rückschau, weil: überprüfen kann man nur das Vergangene (gewählt wird für die Zukunft, so einfach ist das).

Zum Abschluss noch ein Vorschlag, ein Guter Rat und, finalmente, der Optimistische Blick in die Zukunft.

Vorschlag: Damit uns in den nun dräuenden Verfahren keine weiteren Bilder weggenommen werden können, empfehle ich, Robert Seeger als unseren Anwalt zu engagieren; die Art und Weise, wie darüber nämlich daunddort berichtet wird, erinnert in ihrer Unparteiischheit und, wenn es das Schicksal wieder einmal nicht gut mit uns meint, Patzigkeitslosigkeit und Wehleidigkeitslosigkeit an selbige, im Augenblick veröffentlichten und uns also Sprachrohr gebenden Tugenden dieses Herrn im Norwegerpullover bei internationalen Schirennen.

Der Gute Rat: Wenn er sich bei ihm ehrlich entschuldigt hätte für die Hetz damals, im 38er-Jahr, hätte er nicht sagen müssen Jetzt ist er bös, der Tennenbaum.
Anzunehmen ist allerdings, dass es ihm so eh lieber war. Wer bliebe sonst als das bedauernswerte Opfer übrig? Und vom Herrn Karl zur Frau Elisabeth ist nun einmal in puncto Larmoyanz reschpecktive Durchblick alles andere als Entwicklung festzustellen.
Österreich, was wärest du ohne deine herrliche Tradition, zumal in Zeiten wie diesen!

Wer aber herrscht mittlerweile inÖsterreich? – Freude und Erleichterung, wir dürfen uns eine Prise Salz genehmigen. Und mit Salz hat ja aller Reichtum angefangen,Österreich, jetzt atmest du auf; besser wäre: durch.

Jetzt aber ab in den Fasching!

Bertl Mütter

P.S.: Von meiner Weihnachtsaktion zugunsten der Allianz für Kinder (vorm. Friedensdorf International) darf ich berichten, dass ich in Einlösung meines allzu leichtsinnig gemachten Verdopplungsversprechens das Zehnfache meiner monatlichen Spende überweisen musste.
Gut so. Und: Danke. Vor allem aber: Weiter so.