Der Koloss von Rhodos soll wieder aufgebaut werden, heißt es. Um die Kleinigkeit von 100 Mio Euro soll, nach 2000, ein zweiter Versuch gewagt werden. Die touristisch findigen Rhodosen verschweigen uns, dass vor ihrer geplanten Weltwundertat bereits Kaiser Nero (der allerdings bei sich daheim), als auch, achtzig Jahre später (und in Rhodos), Kaiser Hadrian das zusammen gebracht haben. Es hat aber beides nicht allzu lange gehalten: Wie uns Malalas von Antiochia berichtet, war Zeus dem übergroßen Werk nicht zugetan und zwang den Bronzeriesen nach kurzen dreißig Jahren mit einem Erdbeben erneut in die Knie.
Die Kleinmütigkeit, mit der die Menschheit der Geschichte hinterher hinkt, wird schön langsam peinlich. Warum nur den Koloss von Rhodos wieder aufbauen, wenn es doch viel größeres zu vollbringen gilt? Baut ein History-Wonder-Land, in dem alle sieben Weltwunder der Antike um eine zentrale Zikkurat herum aufgestellt werden. Als Standort böte sich, wegen der Arbeitskräfte, der Raum südlich von Wien an, vielleicht kann man Herrn Stronach dafür gewinnen. Und, weil es auch in den 6-Uhr-Nachrichten vom 15. Februar 2005 war, vergesst (speziell beim Personal zur Errichtung des zentralen Turms, der in den Himmel reicht) nicht darauf, von Anfang an verpflichtende Deutschkurse für alle einzuführen. Und kontrolliert das bitte auch.
kolossal /1
17. Februar 2005