Kalbtraum

19. September 2020

Am Plöckenpass, keine 20 Meter nach der Grenze. Das Rindvieh war so schnell vors Auto gesprungen, er hatte, was für ein Glück, bei grenzübergangsadäquater Geschwindigkeit so unmittelbar gebremst, dass das Tier, als winde es sich geschmeidig um eine Slalomstange herum, ohne irgendein Touchieren an der Motorhaube vorbei nach rechts weggaloppieren konnte, und die ganze Szene erschien mit einemmal wie ein nicht im wirklichen Leben sich ereignet habendes Traumgesicht. Nicht einmal zum Ausschütten von Affekthormonen war es gekommen, zu schnell das alles.

Die Nacht darauf träumte er unauffälliges Zeug, tagesrestlos.

Was das Kalb wohl beim Wiederkäuen im Schlaf heimgesucht haben mochte?