kafkas originalorthographie erst lässt seine unerhörte musik der sprache vollends erstehen. der rhythmus seiner beistrichsetzungen, die altertümliche dehnung etwa beim wort gieng (undzwar nicht durchgängig, wohl je nachdem, wie schnell die bewegung ist), und überhaupt das hineinwuchern dieser minimalen nuancen der sprechsprache, all das kommt daher wie safran oder trüffel, feinste dosierungen, spürbar, aber – was für ein glück! – nicht messbar.
besorgen sie sich das original, die zwölfbändige ausgabe im fischer taschenbuch verlag etwa, die in ihrer gesamten textgestalt der handschrift folgt. unerträglich, dass in den üblichen editionen alle sogenannten fehler corrigirt und somit gerade diese feinnervigen klänge, elfenmusik, eliminirt werden.
kafka, du wortsteinbruch
20. Mai 2007