jobaussichten, zynismusfreie

13. August 2009

charity event developer, das wäre doch ein schöner böser beruf, befand der berufsberater vom arbeitsmarktservice, der sein vertreterkariertes sakko wie einstmals ein vizekanzler mit körperlosen ärmeln über die schultern geworfen hatte. ausreizen, wie weit man gehen kann (es geht immer noch weiter) bei den sich im gutseinausstellen übertreffenwollenden sogenannten prominenten. und zur weiterbildung und vertiefung (des niveaus) gäbe es die option sich zu spezialisieren. man suche beständig leute, die noch
blödsinnigere spiele erfinden, mit denen man – zu nicht ablehnbaren benefizzwecken – respektspersonen (die hat es gegeben – politiker, erzbischöfe, dirigenten ernster musik, polizeischarfschützen, überhaupt weltheiler aller art – anm. f. m. jugendl. leser), lächerlich macht, ja, sie geradezu ermuntert (hetzen, das wäre das andere wort), sich gegenseitig darin noch zu übertrumpfen und sich dafür niederzurempeln als gäbs freibier mit gratiswürschtln.
nun gut, an ideen mangelte es ihm keinesfalls, dachte er bei sich. einen würdigen wohltätigkeitszweck zu finden, das war dann schon schwieriger; genau besehen: es gab keinen (auch das war früher einfacher gewesen).
in zwei wochen würde er wieder kommen.
es galt die unschuldsvermutung, weiterhin und fürderhin.