Jakobsleiter

4. September 2004

Samstag, 4. September 2004
St. Jakob am Mitterberg bei St. Marein-Pöllau
Jakobsleiter
Veranstalter: Jeunesse Murau in Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen österreichischen Baukultur-Privatstiftung
Bläserensemble Naturpark Grebenzen
Victoria Coeln, Farbraum
Bertl Mütter, Posaune, Stimme, Euphonium, Musik

Verborgen über St. Marein, auf dem Weg nach Pöllau (das ist bei Neumarkt in der Steiermark, am Weg nach Kärnten, auf der Triester Bundesstraße) liegt die lange Zeit unbeachtet verfallende roman(t)ische Kirchenruine, die Jakobikirche. Seit mehreren Jahren arbeitet die Gemeinnützige österreichische Baukultur-Privatstiftung an der schonenden Revitalisierung dieses kleinen architektonischen Juwels.
Beim kurzen Spaziergang über die Weide hinab zum kleinen verfallenen Weiler wird das Publikum von Bläserklängen empfangen. Verteilt im Wald (und nach und nach sichtbar) leiten sie, Bojen gleich, zum Ort des zentralen Geschehens um und in der Jakobikirche, vergleichbar den Lichtstrahlen und den Farben, in die uns Victoria Coeln später zu baden einlädt.

Dabei wird die Musik immer konkreter, setzt sich aus vereinzelten Klängen nach und nach zusammen. Aus der Bläserschar wird sich Bertl Mütter lösen und das Publikum einladen, ihm auf seinem Weg (um die Kirche, aber auch im Innenraum) mit allen Sinnen zu folgen, es ist eine kontemplativ-abenteuerliche Expedition. Aufsteigendes, Schwebendes, Absteigendes.

Auf der Erde wieder, werden das Bläserensemble Naturpark Grebenzen das Publikum mit bodenständigen Stücken erfreuen, das Jakobsfest nimmt seinen Lauf mit Speis und Trank und einer Leiter, die zum Himmel leuchten wird.

Mit der Dämmerung reduziert sich der gewaltige Lichtraum, der gerade noch die Umgebung erhellt hat. Licht zentriert und verdichtet sich um die Jakobikirche. Dabei wird das natürliche Licht nahezu unmerklich von einem kontemplativen und zugleich lebendigen Farbraum aus Fackeln und gemaltem Licht abgelöst. Dieser immaterielle Raum erweitert und durchdringt das sakrale Bauwerk. Er ist so aufgebaut, dass jeder Besucher in den Farbraum eintreten kann, um sich bewusst oder unbewusst mit der Architektur zu verbinden, ja tatsächlich für einen langen oder auch nur kurzen Moment den Gesamteindruck der Architektur zu verändern. Bertl Mütter wird den Farbraum Mitterberg öffnen und die Besucher dazu einladen, die Kirche durch die Bewegung der eigenen Farbschatten zu ertasten und selbst vielschichtig bewegte Raumbilder zu schöpfen, eine Einladung zu Begegnungen im Licht.
Victoria Coeln

Ein großes und auch recht vergnügliches Erlebnis, bis spät in die Nacht waren wir draußen, die Feuer haben gut gewärmt, es war aber auch unerwartet warm für Anfang September auf 1.000m. Und ein Buffet, ich sag’s Ihnen!