Da er ein recht aufmerksamer Hörer des so sinnlichen Bildungsradios war, fand er oft bald schon nach dem Erlernen oder Wiederandentagbringen von einmal Gelerntem Anwendungsbeispiele im Richtigen Leben.
Es geschah sonntags in einem Kloster in den Bergen (von Zeit zu Zeit zog es ihn für künstlerische Arbeiten in die ihm so wohltuende Stille dort zurück), als es ihn, keineswegs unvorbereitet, um fünf vor acht aus dem Bett, nun ja, vibrierte. Fünferlei Glocken riefen die christlichen Lämmer zu ihren Schäfern in die Klosterkirche (kurios, dachte er sich, sonst haben die Viecher die Glockerln), und er, voll der Erinnerung an den Unterricht aus demÄther, wusste sich augenblicklich im Epizentrum eines regelrechten Bimmelerdbebens (um im Bild zu bleiben: Fünf auf der nach oben offenen Schäferskala; die Richterskala würde erst bei den apokalyptischen Posaunenstößen angewandt, sie reicht von Eins bis Sieben). Und, ebenso unmittelbar, kam ihm in den Sinn, dass wir es hier mit einem wenig beachteten Sonderfall der Seismologie zu tun hatten, da sich der Schwingungsverursacher nicht im Erdinnern, sondern weit oberhalb der Erdoberfläche befand, im Glockenturm nämlich (für die Gläubigen sogar noch viel weiter oben, er aber blieb streng wissenschaftlich).
Da ja das Griechische nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern, aus vielerlei Gründen, auch in der Hl. Kirche eine wichtige vermittelnde Rolle spielt, prägte er, erst einmal für sich, als Begriff für die Lokalisation der Schwingungsquelle eines oberirdisch ausgelösten (nicht nur sonntäglichen) Erdenerbebens, den Terminus Hyperzentrum.
(Ein weiterer, gesondert zu untersuchender Spezialfall wären die Kartage, stellte er sich vor.)