haschemithilfe

1. März 2010

es war längst schon finster, gegen ende februar, der opernballabend war es, im ersten drittel der prater hauptallee, wo man ein weißes partyfeldherrnzelt aufgestellt hatte, um für den sommer-opernball zu werben, der ab diesmal genau ein halbes jahr vor dem jeweils zum faschingsende stattfindenden abgehalten würde, eben hier in der prater hauptallee, noch mehr society-event, bis zur f-prominenz hinab wollte man seinem grußtuerisch sich gebenden publikum einen ort zur selbstbetäubung des esgeschaffthabens geben. etwas seitlich abseits, es muss in der halle des – alten – bahnhofs wien nord am praterstern gewesen sein, war ein fleischer, und direkt neben einer vitrine mit halbfesten würsten sollte ein rind geschlachtet werden. das gelang nicht, und das tier (vermutlich schon ein stier, aber im körperbau nicht so vor energie berstend) machte sich los und rannte allen (allen!) hinterher. ganz egal wo man sich in sicherheit bringen wollte, das laufen nutzte nichts, immer war das tier hinter dir, die waden schmerzten schon vom vergeblichen davonlaufen, und eine panik ergriff alle, sie griff über auf die hauptallee und, wie die flämmchen beim anzünden eines gasherdes, aufs ganze land: ganz österreich flüchtete vor dem zum angriff übergegangenen rindsvieh, es wurde der gesamtstaatliche notstand ausgerufen und bis zum ende des folgemonats wurde österreich kommissarisch von jordanien regiert, menschenmassen gingen in steter flucht auf hügeligen vorfrühlingslandstraßen, ein trek wie ein großer fitmachmitwandertag, aber in angst, und warum es jordanien, ausgerechnet jordanien war, das die lage wieder beruhigen sollte, muss ein rätsel bleiben. das tier, dessen aufgabe es gewesen sein musste, die einsetzung der haschemiten in wien durchzusetzen, indes verschwand ins nirgendwo. es gab auch keine verletzten.
wie es im april weitergehen wird, weiß keiner.