kontinent k (1)

28. August 2008

zuletzt – er kam deshalb später als erwartet zum gemeinsamen frühstück, weil der traumfilm nicht früher aus gewesen war – hatte er eine von zunehmender verzweiflung gezeichnete odyssee auf der suche nach einer toilette durchleiden müssen. obwohl er in einem riesigen hotel samt kongresszentrum und indoorvergnügungsbetrieben (glücksspielautomaten, bowling, christmas in heaven; als wärs in las vegas, wie sie es einem schildern: so falsch alles, dass sich schon wieder eine höhere authentizität konstituiert), konnte er nirgendwo aufgesperrte, unbesetzte, nicht gerade in reinigung befindliche, männern vorbehaltene, funktionierende, in ruhe zu besitzende (plötzlich stand eine ganze gruppe ehemaliger schulkolleginnen um ihn herum, was ihm das befreiende loslassen gänzlich verunmöglichte, außerdem redeten sie noch mit ihm, nein: auf ihn ein, sie wollten seine meinung zu diesem und jenem wissen, schienen sogar ehrlich an seinen kompositionen interessiert zu sein!) toiletten finden, in keinem stockwerk, wo er hinkam notdurftverrichtungsverhinderung, er wollte er wäre ein hund und hätte die wienerischen 36 euro (für die langsamen: 500 schilling) mit grazie bezahlt (kleingeld bitte vorher abzählen, unser organ kann nicht herausgeben!)
schließlich wachte er, unausgeruht, doch noch auf, draußen regnete es ungeniert, er stellte die seinem lebensalter gemäße trockenheit im bett fest und klemmte sich, ein lob der kontinenz!, in das kaum beichtstuhlgroße wc-und-dusch-verließ des fremdenzimmers.

morgen: kontinent k (2 – kiefer)