Gmunden /5 – Akustisches

7. Oktober 2006

Akustisch aber war die Nacht durch drei Konstituierende bestimmt.
1. Ein unsichtbarer Autobus, aus dem, so stellte er sich vor, eine renitente Rentnergruppe,
die auf einer völlig unverbindlichen Werbeverkaufsveranstaltungsfahrt der Firma HaWaTex Haushaltswaren und Textilien GmbH Hamburg zu wenige Heizdecken erworben hatte, die Fahrt an den Traunsee und das im Fahrpreis enthaltene Schnitzel aber sehrwohl konsumiert hatte (die vorgesehene Schifffahrt mit der Gisela war sich, eine stets eingeplante Leider-Rache der mittlerweile ebenso wie ihr seniorisches Publikum illusionslosen Werbeverkaufsveranstaltungsfahrtenveranstalter nicht mehr ausgegangen),
nicht und nicht aussteigen wollte, oder die man nicht aussteigen ließ, bis dass nicht genug umgesetzt worden wäre; oder hatte man die Kohlenmonoxidvariante gewählt, weil der Motor des Busses lief und lief und lief, ein Klang, der über den Platz zwischen seinem Hotel und dem See aufs idealste in die Höhe geleitet wurde, sodass die Schallwellen ausgerechnet und ausschließlich bei seinem Fenster herein wollten.
2) Die sich alkoholisch ihrer selbst vergewissernde Schuljugend an jenem Schulanfangswochenende in dieser Bezirkschulstadt, ein Klang, der über den Platz zwischen seinem Hotel und dem See aufs idealste in die Höhe geleitet wurde, sodass die Schallwellen ausgerechnet und ausschließlich bei seinem Fenster herein wollten.
3) In Pausen von 2), und nachdem 1) doch noch vorbei war (wahrscheinlich war der Tank des Autobusses leer gelaufen), wirkten noch die sehr agilen Seelebewesen – Fische und Algen ausgenommen -, mithin die flügelige Fauna; vor allem die tagsüber eh recht herzigen Blesshühner/Blässhühner (Fulica atraLinnaeus, 1758) aka Hurbeln mit ihrem weißen Streifen am Kopferl, deren enterische Lautgebung einerseits an Snorre = den Faulen Willi, erinnerten, andererseits aber wie eine schlecht geölte Schanktür quietschten, ein Klang, der über den Platz zwischen seinem Hotel und dem See aufs idealste in die Höhe geleitet wurde, sodass die Schallwellen ausgerechnet und ausschließlich bei seinem Fenster herein wollten.
Jetzt aber Gute Nacht!