aaah shut up

2. Oktober 2006

Er war berüchtigt, und zur Höchstform lief er auf, wenn er Gäste bei seiner Livesendung hatte, die keine Ahnung von seinem Rang und Status hatten; er würde ihnen schon beibringen, welcher Meinung sie zu sein hätten. Besondere Meisterschaft hatte er darin erlangt, seine Gäste nicht eher zur Sache kommen zu lassen als bis er seine Position ausgebreitet und sie so gelenkt hatte, dass sie ihm unwillkürlich zustimmen mussten. Und wenn sie dann endlich ihre Meinung kundtun wollten, blieb meistens nicht mehr viel Zeit.
Beim Zuhören (es belustigte ihn jedesmal) musste er in einer solchen Situation vehement an John Cleese denken, wie er einen Interviewgast, den er mittels immer unverschämt-amikalerer Anreden (vom Sir bis zum Schatzibaby) zermürbt hat, sodass dieser schon (völlig zurecht) empört das Studio verlassen will, schließlich durch Zurückrudern zum Sir und wollen Sie uns bitte jetzt von Ihren neuesten Film erzählen den Gast noch einmal beschwichtigt, der hebt an, aber kaum hat er den ersten Satz zur Hälfte gesagt, würgt ihn der Moderator (was für ein schöner Wortsinn!, moderator – Leiter, Lenker; der das gehörige Maß Anwendende, Helfer) ab mit diesem berühmten (siehe Überschrift).
Es ist zum Niederknien. Herrlich, großartig.