Ginkgo

7. November 2005

Besanà§on, Square Saint-Amour.
Der Geruch der abricotfarbenen, kriecherlartigen Früchte des Ginkgos erinnert an Ziegen-Weichkäse. Ich weiß schon, man pflegt olfaktorisch auch cremige Hundescheiße zu assoziieren; angesichts des wunderlichen Baumes bin ich aber staunen-wollend wohlgelaunt.
Dieser Überlebende aus Urzeiten (Kollege im Tierreich: der rätselhafte komorische Quastenflosser – ein nicht annähernd so schönes Wort wie, ich schreibe es noch einmal aus: Ginkgo.) hat nämlich meine ganze Sympathie, behält er doch seine Blattlappen weit in den späten Herbst hinein, mit fröhlichem Trotz.
Ginkgoblatt
Ginkgoblatt, Besanà§on (F)
Siehe auch das Bild aus Thun, aufgenommen am 29. Oktober 2005.
Ginkgo
Ginkgo, Thun (CH)

Ich muss einräumen, dass der so beliebte Baum da schon recht gelb ist, und gelb ist ein untrügliches Indiz für rapide fortschreitenden Blattlappenverfall, irreversibel und ohne Hoffnung.
Aber am Hafen in Yokohama gibt es eine regelrechte Ginkgoallee, wie überhaupt öfter wo in Japan. Und gestunken hat es dort nicht, jedenfalls nicht nach Ziegenkäse.