gewartet

15. Juni 2006

Jetzt, wo es wärmer war,Öllieferautos ihre Schläuche in die Kelleröffnungen von mit für die Großstadt nicht mehr ganz zeitgemäßen Heizungssystemen ausgestatteten Zinshäusern aus den Siebzigerjahren steckten, warben auch die Gaswasserheizungsinstallateure damit, dass jetzt, wo es wärmer war, die beste Zeit für die Wartung der so praktikablen Gaskombithermen sei, und man gewährte für die frequenzschwache Zeit verlockende Nachlässe von bis zu fünfzig Prozent (nebst einigem Kleingedruckten). Da er diese unumgänglichen Arbeiten entgegen allen Branchenempfehlungen knapp vor der sogenannten Heizsaison (was für ein Euphemismus, dachte er) erledigen hatte lassen, konnte er auch heuer nicht von den attraktiven Rabatten profitieren. Nun, was die Wartung von Heizungsgeräten betraf, so hatte er da seinen ganz privaten Verdacht, und er bestätigte sich tagtäglich in seinem Badezimmer: Bei jeder Wartung (alles ok, bitte hier unterschreiben) wurden irgendwelche kleinen, natürlich ungefährlichen, jedenfalls aber dem Installationslaien Sorgen machende Schäden erzeugt oder, besser gesagt, vorbereitet. So tropfte es bei einem kupfernen Röhrchen seit etwa eineinhalb Monaten nach dem letzten Wartungsbesuch beständig auf den Boden, nicht viel, einmal drüberwischen, kein Problem, es ist ja verfliest.
Möglicherweise war das ein dezenter Hinweis seines Installateurs (mit dem er, um da keine falschen Vermutungen aufkommen zu lassen, hochzufrieden war), doch seinen Wartungsrhythmus um ein halbes Jahr zu verschieben. Da er aber auf die Frage, ob Gaskombithermen auch so etwas wie einen (jahreszeitlichen) jetlag ausbilden können, keine ausreichende Antwort wusste, konnte er sich, sicherheitshalber, nicht dazu entschließen, sich auf solche Unwägbarkeiten einzulassen.