Ski-Star Vlhova als ›Bügeleisen‹ bezeichnet: Trainer rudert zurück
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Bei den Beduinen hat es sich bewährt, dass sie ihre Bekleidung mehrschichtig anlegen, und auch in Robert Seegers Pullinorwegen war es seit jeher üblich, darunter mehrere Schichten Wäsche anzulegen. Zuallerunterst, bei Herren, gleitet da das Ruderleiberl über die mehr oder minder behaarten Brust-, Bauch- und Rückenzonen. Manche stecken es hinein, das wärmt besser, dem Kühneren überragt es die in aller Regel bequembreite Gummizone der Unterhose ein kleinwenig, die Kurze, über der winters (in alten Schwarzweißfilmen auch in bereits damals warmen Klimaregionen wie Kalifornien ganzjährig) die ehemals ›die Unaussprechlichen‹ genannte Lange getragen wird, in alpinen Regionen als Ausdruck eines gewissen Wohlstands oftmals ausgeführt in Angoraqualität.
Die Kunst des Bügelns wurde früher oftmals grob unterschätzt. Seit nun aber auch der moderne Mann mehr nolens denn volens damit begonnen hat, und weil ja etwas erst als bedeutsam erachtet wird, wenn es maskulin ausgeführt wird, wird die wahre Bedeutung des Bügelns möglicherweise mittlerweile etwas überhöht dargestellt. Wer es erlernen will, beginne in Ermangelung heutzutage ungebräuchlicher Stofftaschentücher (mit Monogramm) mit Geschirrtüchern und arbeite sich zur Bettwäsche vor, außer sie ist von bügelfreier Crashqualität, bei der genügt es, sie zum Trocknen aufzuhängen, idealerweise an der frischen Luft. Das erste richtige Kleidungsstück, das wir bügeln, ist das Ruderleiberl, wo wir uns parallel dem Feinrippverlauf von oben nach unten vorarbeiten, bis knapp bevor es knistert. Dann ist das Ziel erreicht.
Merke: Angorawäsche darf nicht gebügelt werden. Bereits das kürzeste Aufsetzen eines erhitzten Bügeleisens wäre ein irreversibler Vorgang und jedes Zurückrudern vergeblich. Außer, ja außer der Ironman legt zum Schutz der wertvollen Kaninchenwolle ein feuchtes Tuch zwischen Eisen und Bügelgut.