Es gibt keine Branche des Dienstleistungsgewerbes, die uns mit einer derartigen Creativität beglückt, wie die des Coiffeurwesens.
Ich rede hier nicht von den Friseurweltmeistern, deren es in jeder Gemeinde ab zweitausend Einwohner allein inÖsterreich mindestens einen zu geben scheint (ich vermute, es ist eine der Bedingungen, die erfüllt sein müssen, will ein Ort zur Stadt erhoben werden – so muss es im Stadtarchiv von Steyr Belege über eine ununterbrochene Ahnenreihe von Friseurweltmeistersdynastien zumindest seit vor AD 980 geben); auch nicht von jenen das Glück beim Schüpfi packenden Innungskommilitonen, die sich durch die Abnahme und sichere Verwahrung von Locken nachmalig weltberühmter Persönlichkeiten ein zusätzliches Alterseinkommen zu sichern trachten. (Von beiden Spezies hat meine Heimatstadt würdige Vertreter in ihrer hall of fame, ich sage nur Rudi Meidl bzw. Sepp Stöger (der Hinweis auf Stöger findet sich gleich im zweiten Absatz, der auf R.M. in Absatz Nummero 8).
Eben fällt mir auf, dass ich ein Faible fürs Frisieren zu haben scheine. Verdächtig Kurzhaariger, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich dazu zu bekennen. Und morgen verrate ich Ihnen, welche der Haarschneidebranche besonders eignende Kreativität ich meine; und vielleicht auch schon, was es damit mit Leoben auf sich hat.
Frisieren in Leoben /1
5. April 2006