fragen zur evolution (1)

1. Oktober 2007

doch an den fensterscheiben
wer malte die blätter da?

wilhelm müller, frühlingstraum

seit doktor faustus (eigentlich zumindest seit müller), wo das phänomen näher erörtert wird, wusste er, dass es der natur, sei sie belebt oder tot, immer wieder gefällt, in völlig unterschiedlichen zusammenhängen ähnliche gestalten hervorzubringen.
in der nasszelle des gästezimmers des großen freundes perlten auf einmal spermien, wie er sie aus populärwissenschaftlichen kurzberichten im fernsehen kannte, es konnten aber auch kaulquappen (eines der schönsten wörter der welt) gewesen sein, das echtglas der gediegenen duschkabine hinab, immer von oben nach unten, wie es die schwerkraft vorschrieb.
solange es keine schaffte, sich von unten nach oben zu geißeln, wie sollte er sich das mit der urgenese des lebens vorstellen?, stellte er sich vor. es musste noch einen anderen weg geben. dem nachsinnend duschte er so lange, bis ihm schwimmhäute zwischen den fingern zu wachsen begannen.
nach gründlicherer maniküre zog er sich an und begann einen völlig neuen tag.