evakuiertier

12. Januar 2008

es schlummern allerlei lebewesen um uns herum, soviel ist sicher.

das universum ist bekanntermaßen durchunddurch mit information durchdrungen, überall (auch im – genau deshalb nie ganz herstellbaren – vakuum) strahlt diese kosmische hintergrundstrahlung, wenn es schneit im fernseher, dieser ameisenkrieg, das ist nichts anderes als das echo des urknalls, jawohl, so ist das.

als er heimkam schneite es nicht im zimmer des mädchens. das licht war an, die katzen, von denen zumindest das kastrierte katervieh präventiv schnurrend um seine beine zu streichen pflegte, sobald er auftrat, mussten sich verkrochen haben, und es war augenblicklich klar weshalb: der staubsager saugte auf vollen touren, und er musste sich von selbst eingeschaltet haben (eine noch so perfide katze konnte das nicht zusammenbringen, vergewisserte er sich). hatte er am ende die tieger inhaliert?, keimte in ihm ein monströser verdacht.
so musste es geschehen sein: das kind hatte die wohnung verlassen. eine viertelstunde danach, nachdem es sich vergewissert hatte, dass die luft ganz sicher rein war, hatte sich der schutzkontaktsteckerschwanz des staubsaugertiers vorsichtig schlängelnd zur steckdose geschlichen und, der heikelste augenblick – die katzen durften unter keinen umständen verdacht schöpfen -, schließlich ans stromnetz angedockt. nach dieser anstrengung war erst einmal zu verschnaufen, sich nur nicht verraten jetzt, wo alles geschafft war! diesmal gelang es, die vollendung, das selbsteinschalten ansich war ja oft erprobte routine.
jetzt aber gehörte das zimmer endgültig ihm.

wenn der hausherr nicht noch am selben abend zurück gekommen wäre, ein naturgesetz wäre abgeschafft gewesen, die völlige evakuation geglückt. hätte es auch keiner bemerkt, das universum wäre entscheidend gewandelt, insideout.

passen sie auf.