emporung

4. Juni 2010

traumbild zur kirchenkrise (anfänglich) in der nacht zum feiertag (blasenvoll, zum morgen hin): in einem verkehrsberuhigten wohngebiet mit bescheidenen, in den fünfziger- und sechzigerjahren errichteten einfamilienhäusern (diese diffuse kleinabermeinbehaglichkeit; vielleicht klagenfurt, südlich des hauptbahnhofs) rast ein mittelalter mittelklassewagen mitten in die fronleichnamsprozession, der himmel fliegt durch die luft, gefolgt von einer regelrechten monstranzprotuberanz, unzählbare schraubensalti in supersuperzeitlupe werden vom unbekannten bildregisseur, der der seiner unbewusste träumer selber ist, ins wahrnehmungszentrum gezoomt, am scheitelpunkt in ungefährer höhe der geplanten aussichtsplattform des noch zu errichtenden holzschraubenturms am pyramidenkogel hoch über sekirn verweilt sie eine kurze unendlichkeit, wobei sie in einem höllentempo um ihre vertikalachse rotiert, was (inkl. umwolkung) das ideale weichbild des grals, wie er traditionell überliefert wurde, ergibt, kurz nur, aber einprägsam wie ein blitz, woraufhin das geheiligte goldgeschirr erdwärts braust, mitten in den knapp vor seiner nach wirrem wirbelflug wieder der identen ausgangslage entsprechend landenden himmel, der, zum himmelsprungtuch mutiert, den einschlag aber nur so zu bremsen in der lage ist, dass er im mittelklassewagen (es ist, jetzt sieht man es genau, ein golf rabbit) unter dem himmel einschlägt und sich als kühlerfigur auf die motorhaube regelrecht aufschweißt, woraufhin das auto mit seinem jugendlichen amoklenker augenblicklich zu blank poliertem granit mutiert, die christenmenschen verwandeln sich in eine fesche junge partymeute und beginnen, immer darauf achtend, dass die einzig ungewandelten kärtneranzüglichen himmelträger das steinheiligtum, monument unerbittlichster mobilitätsverweigerung, permanent unterhimmeln, mit dem pyramidenerrichtungsgleichen zerrtransport bis unterhalb des nämlichen kogels, aber an den see, reifnitz, jawohl.

einzig vom oberpriester fehlt bis heute jegliche spur, man wird den einschlagskrater, ground zero (der eigentliche ist nur ein paar autominuten enfernt) des mittelklassigen sonnenwagens näher untersuchen müssen, dna-analysen werden anzustellen sein. damit das aber in träumen realisierbar sein kann, bedarf es gesonderter anstrengungen. es wird und kann aber daran die sache nicht scheitern, ganz sicherlich nicht.
auf der heimreise dann ein wolkenloch. der strahl aus dem himmel weist auf hochosterwitz.
so ist das also: zumindest alle verschwörungstheorien sind wahr! und der zehnte, unmittelbar gefolgt vom elften oktober, er wird kommen! er wird wiederkommen, fürchten die scheucher.
fürchtet euch also, nicht.