beständig

15. Dezember 2021

Sebastian Kurz gibt den Namen seines Sohnes bekannt
kurier.at

habemus papam
habemus mamam
habemus bubim

Ernst Jandl

(Vorweg: Im Namen des Vaters scheint das Märtyrertum bereits angelegt zu sein; immerhin, es handelt sich um einen der Allzeit-Beliebtesten.)

Schade, dass es, entgegen allen heutzutage üblichen medialen Verbreitungsusancen, keine Bilder, keine via Satellit internationalisierte Fernsehberichte gibt, die Ihn zeigen, wie er (in Meidling) auf den Balkon herauskommt, lässig die Hand zum Gruße seitlich hebt – doch nein, zurück! –, wie sein Sprecher (Wöginger? Mahrer? Das Blümel? Alle Drei, als Sprecherchor?) herauskommt, obiges Jandlwort rezitiert, woraufhin, in spontaner Abweichung vom Protokoll, Seinesgleichen Höchstselbst mild und leise lächelnd und fast wie schüchtern zum plexiglasbewehrten Podium tritt, und es überschlägt Ihm (wie wir es sosehr lieben) dezent das juvenile Stimmchen, Er spricht den Namen des Sohnes aus, die Verkündigung geht jedoch im Jubel der zu gleichen Teilen schwarzgelben und türkisen, vornehmlich femininen Fanschar unter, massenweise fallen sie in Ohnmacht, es schneit Riechsalz und sogleich sind sie alle wieder pumperlvergnügt, der Jubel kennt kein Ende und umkreist sogleich taumelnd den Erdball.

Später erfahren wir, online: Wie zu erwarten stand, wurde es ein nom de guerre: Konstantin! Ein Kurz gibt nämlich so schnell nicht auf.

Der legt es dynastisch an.

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In eigener Sache
Hier zeigt sich wieder einmal besonders eindrückllich, dass das muetterlog kein tagesaktuelles Kleinstmedium ist noch sein will. Die hierlogs veröffentlichten Texte haben unterschiedlich lange Vorlaufzeiten, zwischen der Abfassung und der Veröffentlichung können bis zu vier Wochen liegen. Da es nun so ist, dass sich Tiefes Vergessen über vormals in den Ersten Reihen Stehende zu senken pflegt: Namen und Ereignisse, Schall & Rauch, Pulver (weißes?) und Blei, (…) – das lässt sich alles recht einfach nach kurzer elektronischer Recherche nachlesen, mit der Suchstrategie der je eigenen Wahl und Weltenüberzeugung, wozu ich Sie hiermit erforderlichenfalls aufs herzlichste ermuntern will.