Auf dem Podium ereignet sich ein Erdbeben von gut einer Stunde Dauer, derart ins Schwingen, Brodeln kommt der Bretterboden, der allemal die Welt bedeutet. Welche Wucht! Doch trotz seines wie hyperaktiven Spielens, Schuftens (sei es der mächtige Steinway oder der hellere Yamaha) ist da auf wunderliche Weise immer ein Pfad frei fürs Aufblühen selbst zarterer Posaunentöne, bringt sie sogar, wie Zähne im UV-Licht, eigenartig zum Leuchten. Vielleicht kann man es mit dem Zug der Israeliten durchs Schilfmeer vergleichen (Die zehn Gebote, Cecil B. DeMille, 1956), trockenen Fußes, während ihnen das tosende Meer rechts und links die Wand macht, um herniederzubrechen, sobald sie durch sind; dass mir keine pharaonische Streitmacht folgt, entlastet mein Gewissen: Alles hinter mir ersöffe in diesem Flügelozean.
»Ein solcher Klavierspieler will ich werden wie mein Vater einer gewesen ist.«, so einen Zettel muss John Blum in einer seiner Taschen, die er regelmäßig nach allerhand dringend benötigtem Zeugs abtastet, bei sich tragen. Über Kaspar Hausers wahren Vater ist wenig bekannt, die geläufigste ist die Erbprinzentheorie, und auch Parsifal war von Hoher Geburt und hatte gerade einmal eine Ahnung davon.