Aufstrich – Abstrich

20. Mai 2009

Bei der PZR (pezetterr), wie Frau Fichtinger (Tanne nicht) die professionelle Zahnreinigung nannte, versuchte ihm die resolute Reinigungskraft die korrekte Handhabung seiner Zahnbürste von Grund auf und für alle Zukunft zu erklären. Nachdem er sich schließlich doch noch von der Maulsperre befreien konnte, bemerkte er, dass ihn ihre Vorführung an das Halten eines Geigenbogens erinnerte (Bratschen-, Cellobogen auch; nicht aber – das behielt er für sich – an die hierzulande übliche kraftvolle Kontrabassbogenhaltung mit dem Wiener Bogen). So leicht also solle er seine Zähne von den rotierenden Elektrobürsten, ja: streicheln lassen. Er gelobte, wehrlos, Putzbesserung. Wie er die Geigenstreichelmotorik allerdings in sein in den Leib eingeschriebenes System umdeuten können würde, war ihm zunächst unklar. Vielleicht sollte er den Kopf um 90° drehen.

Die Posaune taugte nun einmal eher für Presslufthammervergleiche. Das war aber nicht gut fürs Zahnfleisch. In einem halben Jahr würde man ja sehen, meinte die Fachkraft, und er gurgelte bange Zustimmung.

Angstheuchler.