Anomalie

27. Januar 2007

Je kälter das Wetter war, umso länger musste man warten, genau so war es, dachte er sich, von einem Bein aufs andere tretend, als er durch eindringliches Schauen in die Herkunftsrichtung das Auftauchen seines Anschlussbusses beschleunigen wollte, vergeblich, denn es war so kalt wie das ganze Jahr noch nicht, etwas Winter hatte sich doch noch eingestellt, wie gerne hätte er darauf verzichtet (leider hatte man ihn wieder nicht gefragt). Im Warten redete er sich immer wieder gut zu, dass die Zeit bis zum tatsächlichen Eintreffen dieses unseligen Verkehrsmittels noch nie so kurz war wie gerade eben, ein eiskalter Trost, aber immerhin. Es war aber nicht nur so, dass der Bus unerträglich lange auf sich warten ließ, benötigten noch dazu die Sekunden, wohl aufgrund des Frostes auch frierend, zumindest ihre doppelte Verstreichzeit. Eigentlich, so wünschte er sich ebenso vergeblich wie sein Busherbeischauen, müssten sie dann ja schneller vergehen.
Später (viel später) bekam er einen Platz gleich neben der Tür, hinter einer den ärgsten Luftzug abhaltenden Plexiglasscheibe. Warm, das ist relativ, stellte er sich vor, immer noch die Schultern angezogen.