allos, aldran

12. Mai 2011

schon interessant, wie sich die berichterstattung über unseren allergehätscheltsten maghrebdespoten hierzulande gewandelt hat. den merkwürdig respektvollen unterton bei der erwähnung seines namens, das leichte schaudern, das seinen diplomatischen haut-goà»t begleitete, dazu seine doppelte kärntennähe (persönlicher kontakt des wüstenfuchses mit der sonne selbst; eine gewisse physiognomische verwandtschaft mit dem griffener peter handke). endlich, erstmals seit kreisky, hatte man es wieder mit wem weltweit rezipierten zu tun, man konnte sich außenpolitische größe herbeireden, ein bissl zum fürchten, aber von vorteil für österreich, dem derart keine in libyen beauftragten terrorattacken drohten.
und was ist nun der dank? statt dass voll mitgefühl über den bedrängten herrscher und seine söhne berichtet würde, wendet man sich, da nichts gutes mehr von ihm zu erwarten stehen dürfte, von ihm ab und redet ihn, als hätte man ihn nie gekannt, als diktator al-gaddafi an, nicht mehr dieses vertraute muammar oder das amikale, schulterklopferische (unser) gadaffi. alles aus, den haben wir nie gekannt.
wir waren nie wo dabei, das sowieso.
(al-)gaddafi indes darbt in seinem bunkerzelt.