Allerheiligenmütterseelen 2005

1. November 2005

Liebe MBA,

bald werden sie im Rathauspark wieder diese Ich-gehe-mit-meiner-Laterne-Lichter in den Bäumen auf der Seite beim Parlament einschalten, angeblich geht das, wie alles Poesie ausatmende, auf eine Idee Andrà© Hellers zurück. Im Türkenschanzpark hängen derweil schon mit Einbruch der Dämmerung (seit dem vergangene Wochenende ist das eine Stunde eher – wie die Viecher das immer wissen) in den sich entlaubenden Bäumen, schwarzen Lampions gleich, die Singvögel zur Saison.
Die Heizperiodenumstellungsverkühlung (CH: -verkältung, D: -erkältung) konnte kurz gehalten werden, ohne, Hand aufs Herz, sie zu übertauchen.
Duftölwohlbefindlichkeit zum Teelicht samt Tee halten mit der Hochnebelwetterlage Einzug, die Zentralheizung samt Luftbefeuchter ist gewartet (oder es wird auf den Installateur gewartet), Zeit jedenfalls, sich gemütlich zurück zu lehnen, gewissermaßen die Mütterseele baumeln zu lassen, man war ja auch recht viel unterwegs im Oktober, und die Basilius-Kathedrale ist wirklich aus rotem, orthodoxen Marzipan, die Turbane auf den Türmchen aus bunter Windbäckerei, wirklich wahr, ich habe es nämlich selbst gesehen:
Rotplatzlicht

Das Wetter – ich versprach in meiner letzten Botschaft, MaroniMütter, davon zu berichten – auf unserer kurzen, weiten Reise war praktisch in ganz Europa recht einheitlich und also durchaus praktisch, zu viel Gewand mithaben war besser als blöd frieren, sei es in Nancy (etwas regnerisch), Rom (regnerisch), Skopje (wolkenlos), Moskau (unbestimmt) oder Oberdiessbach (wolkenlos). In Thun schließlich, genauer im Lachen-Stadion haben sich die Fußballer gegen Zürich mit 1:6 eine kalte Dusche und also ebensolche Füße geholt, ich habe es selbst gesehen, hopp Thun!
Am besten kommt wohl der von Christian Morgensterns weisem Galgenkind erdichtete Robbenbär mit derart nasskalten Verhältnissen zurecht, erst recht im November, den ich hiermit offiziell eröffne!

Herzlich,

Bertl Mütter

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Und was vorbei ist, ist vorbei, und wer zu spät kommt, der hat das Nachsehen.