Träume erfüllen

13. Dezember 2004

Auf einem Plakat sehe ich einen Fernsehmenschen als Christbaum verkleidet. Er verkündet, bis Weihnachten den Zuschauern ihre geheimsten Wünsche zu erfüllen.
Mir fällt ein: Manche Männer (richtige Männer) in ihren Sportwagerln haben sich mit den (materiellen) Mitteln eines Erwachsenen möglicherweise einen Traum erfüllt, den sie sich als kleiner Bub eingebildet haben. Da denke ich mir dann oft: Burli!
Ich stelle mir vor, erwachsen erfüllte Träume könnten die etwas trotzige (und das Wort protzig klingt nicht zufällig recht ähnlich) Umsetzung der Vorstellung sein von: Wie hätte ich gerne, dass es in der Kindheit war, damit ich mich jetzt gern daran erinnern könnte? Und deshalb werden das teure Auto und die teure Uhr (oft unter beträchtlichen Entbehrungen – der Angehörigen) finanziert. Und der zweijährige Sohn kriegt seinen Elektrobenz. Zum Üben, damit er lernt, wie es später sein soll, wenn er sich (videounterstützt) an diese schöne Zeit gerne zurück erinnern wird, um sich dann endlich sein seit Kindestagen ersehntes Cabrio genehmigen zu können.
Ich habe mir damals gewünscht, ein eigenes Zimmer mit der Kleinbahn zu besiedeln und (außer bei der Rudi Carell-Show) jeden Abend damit zu spielen. Als Einziger am Trafo.
(Vielleicht fahre ich deshalb heute so gerne Bahn.)