adriatisch (cà¡orle nordnord) | em-bulletin (1)

8. Juni 2008

unlängst, nordseitig südwärtsschauend, auf einem balkon vor der s-bahnstation geiselbergstraße, eine hollywoodschaukel, inbegriff luxuriösen lebensstils.
da mario, die pension in cà¡orle, hatte anfang der 70er-jahre keine, das giuliettaromeo, hotel!, wo die salats gewohnt haben (er hat immer tschulettaroma, betonung auf tt, gesagt) hatte für seine gäste drei!
die salat, da war halt er ein angestellter, dafür aber hatten sie, als bürde, ihr wochenendhäusl in steinbach, kalt, feucht und schattig war es da, das hatten sie nämlich davon (womit das aufgelegte da haben sie den s. erfolgreich umschifft werden konnte), mhm (m – hochziehend; hm – niedernickend, durch die nase bei leicht geschürzter oberlippe; vgl. laurel bzw. hardy, wenn der eine beim anderen erfolgreich sein revanchefoul – das abschneiden der krawatte oder den berühmten gestreckten finger ins aug – begangen hat, um seinerseits den anderen gegenwehrlos zu wort = tat kommen zu lassen)!

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draufsichten

da man heutzutage kein ernstzunehmender künstler sein kann, wenn man sich nicht vordringlich mit fußball beschäftigt, mir aber unheimlich viel daran liegt, als solcher zu erscheinen, will ich die nächsten paar tage, so bis zum 29. juni etwa (und möglicherweise in nachwehen ausfransend) seitenblicke, nein, das ist ein etwas zu angeschimmelter begriff, mithin also: draufsichten* am unteren rand des spielfelds (das ist nach dem jeweils regulären mütterlogeintrag), gewissermaßen also ein nachspiel meinen auslassungen anfügen, wenn es mich freut.

*mit 1,90 hatte ich in meiner aktiven zeit immer den rechten überblick, wurde jedoch aufgrund meiner unterentwickelten technisch-konditionellen fertigkeiten stets als letzter oder, wenn der herzigoliver dabei war, als vorletzter gewählt, was ich bis heute nicht verwinden konnte. gut, damals war ich noch keine einsneunzig, aber der lulatsch war jedenfalls, ist das klar?!

heute also beginnt die fußballeuropermeisterschaft. naja gestern, in der schweiz, aber, sammasieahlich, was geht uns bitte die schweiz an, die ist ja nicht einmal bei der eu, will auch nicht dazu, was hätten sie auch davon (außer einer steigerung der auflage für den blick, wenn er wie die krone brüsslbäsching betriebe), und bisher haben ja auch nur eu-mitglieder gewonnen, für die türkei schauts also nicht allzu gut aus. heute abend gewinnt also ganz sicher österreich gegen die rotweißkarierten krowotn, polen gegen deutschland geht wohl unentschieden aus, so einfach ist das, nachzulesen ist es in den noch in irland einer volksabstimmung vorzulegenden einschlägigen verträgen, eine gewisse unsicherheit bedeutet allerdings der umstand, dass diese abstimmung unpraktischerweise nächstes wochenende abgehalten wird, das könnte etwas unruhe in die europermeisterschaft bringen (die iren sind natürlich angefressen, dass sie nicht dabei sind), aber das macht ja den sport so spannend oder nicht. dass die schweiz, die türkei (ex à¦quo), kroatien und russland jeweils gruppenletzte werden, ist jedenfalls vorab klar, in der gruppe c schaut es wohl für den europajüngsten nicht gut aus, tut uns wirklich leid, liebe rumänier.
massiv beunruhigend, und damit sind wir eindeutig bei den österreichern, finde ich allerdings, dass herr angyan für den vormittag des ersten spieltags die philharmonika (unsarre philharmonika!) im musikverein (in unsarrm goldenen saal!) ausgerechnet ein requiem angesetzt hat müssen, immerhin nicht das mozartsche, sondern das von verdi (das mit dem so beruhigenden libera me am schluss, ein fußballerinnengebet, was auch sonst), singen tun aber zwei italienerinnen, ein mexikaner (wohl außer konkurrenz oder als repräsentant für den kontinent, wo der fußballgott wohnt) und ein deutscher, dirigiert wirds vom italiener muti, alles wird in 5.1. dolby surround übertragen (fußball, das wäre 10.1 dual core), so gesehen schauts für italien ziemlich gut aus, was werden die dafür geschmiert haben, da steht sicherlich der kavalier berluskoni dahinter, und so etwas hält allerdings um vieles mehr her alswie der eh nette swiss beach bei der strandbar herrmann, wo der wienfluss in den donaukanal rinselt und wo südosteuropäische fischer neben treibenden toten ratten ihre rute hineinhängen, zumindest die rumänen haben ja eine gewisse chance, bulgarien ist ja leider nicht dabei, sowas auch.
gut, erster von drei bereits vorweg gesicherten spieltagen für uns, und wir, das sind die österreicher, wir werden sehen, dass uns hören und sehen vergeht.
(diesen letzten satz habe ich bewusst sibyllinisch gehalten, damit man mir keine miesmacherei undoder nationalen defätismus vorwerfe. meine grundlegende einstellung zu wer gewinnen soll ist so: ich freue mich mit den siegern, die verlierer tun mir leid und die unentschiedenen sind mir wurscht; am schluss werde ich dem europermeista persönlich gratulieren und es natürlich immer schon gewusst haben, imma wieda.)