dieser merkwürdige mechanismus, der demnächst zu altern beginnen werdende männer (zu denen er sich, davon konnte er sich überzeugen, derweil noch nicht rechnen müssen zu meinen glaubte) sich moralisch emporschwingen lässt, wenn sie an einem abend bei zumindest drei attraktiven frauen (hintereinander) unter ausführlichem einsatz ihrer gewissen prominenz zuerst interessant zu erscheinen meinen, worauf sie baldschon nur noch völlig klassisch braten (nachgerade ein brutzeln, ein hummelbrummen wie zu studentenzeiten, unter heftigem verweis auf wichtigste gesellschaftsverändernde prozesse, an denen sie selbst zumindest als zaungast teilgenommen hatten – für das wesentlich jüngere gegenüber unmöglich selbst erlebbar – wodurch sie unfreiwillig den altersunterschied, der zu ihren ungunsten ausgehen muss, weiter vergrößern), und denen schließlich lächelnd (mit einem hauch mitfühlender wehmut) eine schöne nacht gewunschen wird.
hernach mimen sie stolz. man hat sich wieder einmal als moralisch einwandfrei erwiesen. und die süße der trauben wäre eh nicht so bekömmlich gewesen. ein bisserl aufn zucker schaun, das würde auch noch kommen.
adagietto (nocturne)
16. April 2010