weinundwerbemütter 2007

9. April 2007

liebe mba,

ein herzliches guten tag!

viel werbung diesmal, man hat mich darum ersucht, danke für ihr verständnis (wenn sie welches haben).

an diesem sonnigen ostersonntagmittag sitze ich an meinem schreibtisch und lausche in meinem persönlichen radioprogramm zwei bachschen magnificaten (js, cpe). etwas vorher haben sie eine öeinsclubermäßigte veranstaltung angekündigt, die ich etwas nachher auch mit der bitte um zahlreichen besuch bewerben soll, hat man mich gebeten, und das mach ich auch gern (siehe weiter unten), und, jaja, der neue mütterbrief steht längst an, wie so vieles andere auch, dauernd neues wird von einem erwartet und am schluss etwas unvollendetes, damit die sog. nachwelt was zum speculà®rn hat, es ist eine alte geschichte, doch bleibt sie immer neu, achja, muetters dichters liebe ist aufgenommen und bereits akustisch fertiggestellt, gegenwärtig ruht sie zur albumumwandlung, es gilt, fruchtfleisch anzusetzen, alchimie, eben.

ein nachtrag zum letzten mütterbrief: es gingen zahlreiche (selbstredend unmartialischen) durchhalteparolen gleichende ermunterungsadressen ein; von den programmmaschinisten, in deren programmkonzepten meine musik seit eh und je fix drinnen ist, hat sich natürlich keiner gemeldet, nicht einmal eine halbherzige vertröstung (die ich mir auch nimmer abzuholen gewillt bin), noch weniger der mut, eine absage ins angesicht zu placieren, so eine feige selbstzufriedene partie, wirklich wahr. aber, glauben sie mir, ich grolle nicht.

definitely not afraid of the trombonist sind demnächst die literarischen salzburger (13.4.), die langenloiser jazzzeitweintrinker (14.4.), die felsamwagramer weinkultaffinen (27.4.), etliche oberösterreichisch-kaleidophone kurzzeitulrichsberger (29.4.) und die kammermusikabonnierten villacher (3.5.).

zum wein jetzt näheres. in ihm liegt wahrheit (unter anderem; anm. d. v.), weiß schon (historien 1, 133) herodot (ohne diesen spruch zu zitieren), wenn er von den persern erzählt, dass sie einen beschluss nur dann umsetzen, wenn er der überprüfung in beiden aggregatzuständen standhält. damit es aber zu einer gedeihlichen erwägung kommen kann, muss das medium der entscheidungsfindung seinerseits wohl geprüft und erwogen werden, am korken wird hundegleich die witterung aufgenommen, das nicht zu üppig befüllte glas sodann im gegenuhrzeigersinn beschnuppert, ein vorsichtiger erster nippschluck wird durch die schneidezähne schlürfbelüftend eingesogen (manche – wer, wird hier nicht verraten – machen das auch mit kolaleit), dann wird der saft im mund links und rechts, oben und unten und diagonal hin und wieder her gespült, dabei weiter nach hinten und, kopfstandlos, zum gaumen verfrachtet, gurgelgeräusche, vorsichtige partialschlucke, nasenaufziehen, am end wir das alles möglicherweise doch noch ganz hinunter geschluckt, sodass der wein einen ordentlichen abgang hat, wollen wir zumindest hoffen.

die haben nichts verschüttet
merke: was ich getrunken habe, kann ich nicht mehr verschütten

sehen sie, und dazu trifft man sich am kommenden samstag (14.4.2007, 19.00, busabfahrt 18.00 vom schwedenplatz) in jenem loisium genannten bescheidenen betonklotz oberhalb langenlois. sechs ausgewählte weine aus der region (weißburgunder, riesling, grüner veltliner, traminer, zweigelt, rieslingsekt) werden von dazu berufenen menschen erläutert, dazu bringt die sehr charmante angela maria reisinger literarisches und, nach einem kräftigen schluck, folgt meine posaunistische, völlig objektive persönliche deutung. von den sechs jazzzeitweinen kann ich übrigens fünf tatsächlich persönlich empfehlen, das ist doch allerhand, oder? (sie selbst sollen natürlich alle sechs probieren, und vielleicht schmecken ihnen ja fünf andere als mir.)

die zweite weinveranstaltung ist die sechste dieser art bei meinem freund hans czerny in fels am wagram (27.4.2007, 18.00), weinkult (intendanz: bertl mütter – so heißt das in niederösterreich; obwohl, so eine formulierung mag eher zu felix dworak, elfriede ott oder harald serafin passen): unter dem vorwand musikalisch-literarischen interesses (gäste diesmal: gert jonke, agnes heginger, peter herbert, christoph cech, das ist ein flöten und geigen) wird alljährlich die warme jahreszeit unter zuhilfenahme besten (mittlerweile biologischen) weins und exquisiter speisen begrüßt. vom weingut wimmer-czerny kann ich keine weine empfehlen, denn erstens bin ich befangen (und muss mich also der aussage entschlagen) und zweitens bleibt nämlich sonst zu wenig für mich übrig (und sie, die zwischen den zeilen zu lesen in der lage sind, dechiffrieren das als empfehlung, habe ich recht?, uijegerle!)

weil wir schon am werben sind und aus dem ganzen brief nichts anderes als eine ganze werbeverkaufsveranstaltung (mit weinkost) geworden ist, noch zwei workshopankündigungen.

mein sommerworkshop zur improvisation: vom 15. bis 21.7.2007 wird in viktring (musikforum viktring/klagenfurt) wieder gespielt. restplätze … (etc.)

und wer ins spielen! reinschnuppern will, wir (christoph cech und ich) hätten da auch einen am 19. und 20.6.2007 im schloss weinberg bei kefermarkt, veranstaltet von der bruckneruni linz und offen für alle.

abermals verweise ich auf den (da zum zweiten mal in dieser form präsentierten bereits traditionellen) serviceteil (vorschau, rückblick, *-rubrik), und darf mich von ihnen verabschieden.
kommen sie zur literatur, zum wein und, meinetwegen, zur musik. wenn wir uns daundoderdort sehen, freue ich mich aber sowas von.

beim wein ists fein

ihr bertl mütter


(der aber doch auch noch heftig zu componà®ren hat und am 6. april, karfreitag, memento mori, erstmals die anrede herr professor zu gewärtigen hatte)

— der serviceteil — der serviceteil — der serviceteil — der serviceteil —

bald – die vorschau
was nach anfang mai kommt, wird später eingetragen.

vorbei – der rückblick
inkl. russland (faschiertes land – begriffsklärung demnächst hier im mütterlog), jerusalem, paris, amsterdam

immer weiter, jedenfalls. und am schluss irgendwas, hauptsache unvollendet.