Überohrhau

21. Dezember 2021

Ein selektives Unrechtsbewusstsein greift um sich, wir haben es längst, passiv, d.h. widerwillig protokollierend, geahnt. Und doch: Es kann einem schon ganz schön hineinscheißen damit.

Erzählt wird die Geschichte zweier Freunde (viele Große Erzählungen beginnen damit), die beschlossen hatten, Auto fahren zu wollen. Kleines Hindernis: Es mangelte an der behördlichen Fahrerlaubnis, in unseren Breiten immer noch, ganzundgar unverständlicherweise, Führerschein genannt (der gröfaz selber hatte gar keinen, man weiß nicht, warum, vielleicht aber auch diessfalls: Prüfungsangst?). Anstatt nun den orthodoxen Weg einer einigermaßen erschwinglichen und mit gewissen Sicherheitsgarantien versehenen Fahrerausbildung (nicht: Führerausb.) in einer der vielen landesüblichen Fahrschulen zu machen und dort einen dafür vorgesehenen Betrag zu berappen (nein, die Fahrschulen sind kein Kartell, es gilt freie Preisbildung), erwog man und einigte sich auf den rechtsfreien Weg eines Ankaufs sicherlich perfekt nachgemachter Dokumente, im Internet, woauchsonst. Man zahlte, viel (mehr als so eine Fahrerausbildung kosten kann), und es kam – nichts daher, sowasaberauch. Mist. Urgieren. Nachfragen. Nichts. Beratschlagen. War man also über’s Ohr gehauen worden. Was nun tun? Das kann doch nicht sein! So geht man mit keinem Kunden nicht um! – Nichts wie auf zur Polizei, Anzeige erstatten.

Au weh. Oder, anders gesagt: Autsch!

Wie gesagt, Unrechtsbewusstsein, selektives. Widewidewie es mir gefällt.