Taubengott

3. Februar 2006

Gott sieht alles. – In der Erziehung hat dieser – zweifellos zutreffende – Zeigefingersatz etliche Heranwachsende am (z.B.) Nasenbohren gehindert oder ihnen zumindest, nachher, aber auch, obzwar eingeschränkt durch die akute Erregung, im Augenblicke selbst ein heilsam-schlechtes Gewissen (= unsanftes Ruhekissen) beschert.

Natürlich ist klar, dass Er sowieso alles weiß. Davon, dass der Allmächtige alles höre, so ein Satz jedoch ist nicht geläufig; ich wünsche es Ihm auch nicht. Mir z.B. genügt schon ein Eisenbahnwaggon: Was nämlich die Leut‘ so zusammenreden (vornehmlich bzw. ausschließlich am Mobiltelephon), ich sag’s Ihnen. Unser Herrgott (zumindest jener derer, die ihn sich nach ihrem Bild erschaffen haben) hätte sowas von Kopfweh, stelle ich mir vor.

Wenn Er aber eine Frau wäre, Sie wäre eine Taube.

Eine gehörlose Hl. Geistin.