syndromsymptom (ein traum)

21. Januar 2010

politainmentveranstaltung. vorne der bundeskanzler der republik österreich, werner faymann. es geht aber um wichtige, ja ernste angelegenheiten. aber reden tut er, als wärs eine gaudiveranstaltung und diene der unterhaltung. da platzt mir (hinten rechts, unter der galerie dieses bezirksarbeiterkammersaals aus den späten siebzigerjahren) der kragen, ich springe auf und rufe nach vorne was soll denn das, es geht hier um wichtige dinge und sie reden da, als hätte man ihnen ein lebkuchenherz geschenkt! wie überhaupt schon lange keine politik mehr gemacht wird, die sich der probleme der menschen und der gesellschaft ehrlich annimmt! sind denn hier alle blind und taub, allen voran sie als bundeskanzler, der nicht mehr zusammenbringt, als freundlich bis hilflos zu lächeln, ohne dabei und damit auch nur das geringste weiter zu bringen?! ich rede mich in rage, es überschlägt mir die stimme und mein kopf läuft an, wie wenn petzner den lebensmenschen und des lebensmenschen lebenswerk vor feixendem blaumob verteidigen muss.
irritiert und etwas betropezt lässt man mich gewähren, etliche heben und senken seufzend die schultern – faymann auch! –, aber keiner setzt ein zeichen des änderungswillens, der karren ist nun einmal im dreck und wird einbetoniert, so muss es wohl sein. man hebt, als ich den namen kreiskys beschwöre, nur raunend die augenbrauen, mehr nicht. als müsste ein krieg her!, höre ich mich noch stammeln, aber dass die menschen so in ihrem besinnungslosigkeitsbestemm verharren, will ich doch nicht glauben und erwache.
in den morgennachrichten wird faymann mit keinem wort erwähnt. dabei ist er doch nur ein symptom des syndroms. mir schwindelt.