sicher

17. November 2006

Amsterdam, Rijksmuseum. Hinter einem kniehohen Zäunchen bewachte eine Wächterin die Nachtwache, damit die Leute drauf nicht von Blitzen geblendet werden, was, wenn man hinschaute, zumindest zweimal schon passiert sein musste. Oder passte die Wächterin auf, dass den offenmündigen kreuzhohlen schulterhängenlassenden Betrachtungstouristen nicht von den, wenn auch antiquiert, so doch einigermaßen bewaffneten Soldaten Gefahr drohe, so ein Schuss löst sich ja schnell. Außerdem: Wenn die aus dem Bild steigen, wird’s eng; die könnten das nämlich jederzeit, gar, wenn man sie reizt, stellte er sich vor.

Die bewachte Nachtwache
Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669): Die Nachtwache (1642). Davor: Publikum (Foto: Thomas Frison, 2005)

Man entschied, zu Van Gogh zu gehen. Dort, so glaubte man, hoffen zu dürfen, schien es – zumindest für die Betrachtenden – weniger riskant zuzugehen.