Der emeritierte Papst war gestorben, sowas kommt schon einmal vor, insbesondere, wenn man den logischen Hintergrund, wie er sich in einem Todesfall hervorschält, (pietätvoll matt) leuchten lässt: Ein Papst (und sei er in Pension) ist ein Mensch. Menschen sind sterblich. Der Papst ist sterblich.
Soweit, so einfach. Komplizierter wird es, wenn es um die Bewertung seines Lebenswerks, insbesondere als amtierender Papst, gehen soll, vor allem durch hohe und höchste Amtsinhaber der katholischen Kirche. Außenstehende tun sich leicht, die können sich unbefangen erkundigen und wohlüberlegt bewerten; ihr Urteil wird desto trefflicher sein, je kundiger sie in der jeweiligen Materie sind. Ich maße mir kein Urteil an, referiere lediglich ein wie mir scheint treffliches Bonmot, nämlich, dass der prägendste Moment seines Pontifikats der Umstand seines (freiwilligen?) Rücktritts war.
Jetzt, Amtsinhaber (Parteigänger), wie tun die sich? Wir müssen den Eindruck gewinnen, dass sich so mancher den Mund fusselig geredet hat, da es nun mal so sein muss, dass ein per göttlicher Eingebung Erkorener ausschließlich super sein muss; und, wenn nicht, dann steht zumindest ein der jeweiligen Epoche unergründlicher Ratschluss Gottes dahinter, was uns auch nicht weiterhilft, denn wir müssen ihn ja jetzt, gleich und unverzüglich nichts alswie super finden, o Herr.
Nordkorea schafft dergleichen Verrenkungen ohne diese alles komplexierende Jenseitskomponente, dortige Orakelergebnisse sind also, wenn auch nur theoretisch, grundsätzlich anfechtbar.
Wir haben es mit dem totalitärsten System zu tun, das sich denken lässt.
Hinter vorgehaltener Hand schaut es überall anders aus, und im Theater kann das oft sehr sehr lustig sein.