polyglott /3

11. März 2006

Ich habe ja den Namen von unserem Herrn Staatssekretär noch gar nicht genannt.

Nämlich: Was kann uns ein Name sagen?

Ganz pauschal ist festzustellen, dass der in unserem Kulturkreis bei einer ehelichen Geburt patrilinear (ansonsten: matrilinear) vererbte Familiennamen üblicherweise auch an die Kinder weiter gegeben wird. Eine Ausnahme könnte sein, dass man seinem Sprössling aufgrund eines als möglicherweise zum Hänseln Anstoß gebenden Namens jugendlichen Unbill ersparen will. Ich entsinne mich beispielsweise eines Kollegen bei der Militärmusik, welcher zeit seiner Jugend immer wieder hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand in gröbster (und tiefster) Umgangssprache Futburli gerufen wurde, der dann seinen (hochsprachlich!) an das weibliche Genital erinnernden ersten Namensteil amtlich retuschieren ließ; allerdings erst in einem Alter, in dem es ihn, mittlerweile erwachsen und also gestärkt, eigentlich nicht mehr kratzen hätte müssen. Es wäre also möglicherweise weiser gewesen, bereits das Kind vor der Einschulung umnennen zu lassen.
Wir erinnern uns auch an einen sehr begabten Politiker, der sich, wohl nach einem Damaskus-Erlebnis, von Hojac (quasi: Saulus) zu Westenthaler (Paulus) wandelte.

Morgen: Der Vorname