Rechts gegenüber sind die Papierkübel, weiters welche für Weiß- und Buntglas; die Behälter für die Plastikflaschen und noch einmal größere fürs Altglas stehen links vom Parkeingang, und ein paar Meter stadteinwärts der Container fürs Metall, der braune für den wertvollen Biomüll und zwei weitere, größere, fürs Altpapier.
Wenn es an der Zeit ist, gehe ich mit meinen weißen Birkenschlapfen (die ich nur mehr zu diesem Zweck besitze, ehrlich!) auf die andere Straßenseite und verteile unseren Abfall so gerecht und gründlich mir das möglich ist. Ich gestehe: Ich bin begeisterter Mülltrenner.
Seit letztem Sommer jedoch schaue ich besonders beim Metall- und Biomüll vor dem Einwerfen offensiv nach links oben. Mehrmals hatte ich nämlich neben mir kleine braune Flascherl zerbersten gehört, und bis ich überzogen hatte, dass das eben ein Angriff auf Leib & Leben war, war der Attentäter aus der Luft auch schon verschwunden; einmal aber war ich schnell genug und habe ganz oben auf einem Balkon die böse Frau sich nicht schnell genug ducken gesehen. Obwohl der (und nur dieser) Balkon halbwegs blickdicht verpackt ist, sind zwischen Beton und Geländer etwa drei Zentimeter frei, genug, um zu sehen, ob sich da jemand in Deckung gebracht hat und versucht, sich unbemerkt durch Balkontür in die finstere Wohnung zu stehlen. Ich hatte Geduld, die Person am Balkon auch einige Ausdauer, das kann aber ordentlich ins Knie gehen da oben, stelle ich mir vor.
Seit jenem Tag habe ich Ruhe beim Biomüll. Immer aber, wenn ich zu den Containern komme (oder auf dem Weg zur S-Bahn vorbeigehe), sehe ich am Boden frisch zerplatzte braune Flascherl Guter Stern Bitter mit Stern-Anis (Marken Boonekamp, Boonekamp Fabrik Guter Stern GmbH, D-13503 Berlin; Deutsches Erzeugnis 40% vol, 20 ml e).
Müll trennen
23. Januar 2005