Die Seite-6-Mädchen hießen nur so; in Wirklichkeit erschienen sie, gut beim Durchblättern auffindbar, stets auf einer rechten Seite, also auf der Seite 5 oder, wenn in der Politik recht viel los war, erst auf der Seite 7.
Aufschlussreich war, was die flinken Krone-Redakteure über die hübschen jungen Damen mit den schönen Brüsten alles in Erfahrung brachten bei ihren umfangreichen Recherchen: Kübelweise Fanpost bekamen sie (woher wussten die Bewunderer ihre Adressen? – und: Was steht in so einem Fanbrief an ein Unter- oder Badewäschemannequin drinnen? – Models haben sie ja noch nicht geheißen, die Manuelas, Brigittes und Sabines Ende der 70er), und sie froren sich für uns an der für die Jahreszeit zu kühlen Atlantikküste die Nippel hart, oder aber sie scherzten zur Weihnachtszeit (immer erst nach dem – busenfreien – Advent), mit kleinen, die interessanteren Körperpartien eben nicht ganz hundertprozentig verhüllenden Pelzchen auf Hawaii oder Tahiti, wo man sie samt Kleidung hingeflogen hatte, damit sie uns in der Krone schwarzweiß grüßen lassen konnten; und sie haben uns auch das eine oder andere Mal persönliche Tipps für ein glücklicheres Leben geben können. Einen solchen Ratschlag beherzige ich bis heute, und werde ihn auch morgen wieder in dankbarer Erinnerung befolgen.
Eben, morgen.
Krone der Information /2
12. Dezember 2005