überhaupt hat jonke kaum von seiner arbeit gesprochen, war ja an ihr leidend. glücklich, wenn er fertig war, konnte er sich nicht vorstellen, je wieder etwas schreiben zu wollen, gar zu müssen. so war er auch, nach dem abschluss der stücke und des filmportraits, sehr zufrieden, ja, entspannt in der letzten zeit. viel lieber hat jonke nämlich über die musik gesprochen, klaviermusik zumal, szymanowski, skrjabin, rachmaninow, ihre spieler, richter, hamelin, michelangeli, anderszewski, immer mit begeistertem respekt. ansonsten war das innigste gespräch mit ihm, gemeinsam über die wesentlichkeiten der kunst, des lebens zu schweigen. weil es war alles klar in ihm und auch, von anfang an, zwischen uns, nichts zu besprechen: einfach eine stunde im cafà© sitzen, warten, bis der kaffee wirklich ausgekühlt ist, ihn hinunterstürzen, vielleicht noch einen, oder, früher, red bull, später zuckerfrei, ein paar dosen binnen kurzer zeit, dazu einige zigaretten. zuletzt bitzelwasser, dann ungezuckerter tee, dann stilles wasser. aber immer gestürzt.
jonktrauer (3)
16. Januar 2009