Man hatte ihn zur Lesung des berühmten Schriftstellers eingeladen, der Skrupel hat, sich Poet nennen zu lassen und es aber ist, und wie! (Als Gegenbeispiel fiel ihm bei diesem Gedanken stets jener einer Zuckerldynastie entstammende Poesiegroßindustrielle ein.) R., dieser Erzähler im wortwörtlichen Sinn, bannte das ganze Burgtheater zur Atemlosigkeit.
Nur um ihn herum schienen, Auswurfgeräusche ausstoßend, die Patienten eines Lungensanatoriums auf Kulturausgang Platz genommen zu haben. Beim Verlassen seiner Sitzreihe dann suchte er nach den Oxygenflaschen, vergebens: Es ist aber auch schon alles heutzutage miniaturisiert, zuerst verwendet es James Bond (hier: im Unterwassereinsatz) oder (was fast das gleiche ist) wird etwas für die Raumfahrt entwickelt, dann taucht es unweigerlich irgendwann für den allgemeinen Gebrauch am Markt auf. Ja genau, so musste das auch mit den auf Füllfederpatronengröße geschrumpften Sauerstoffflaschen sein, stellte er sich vor.
Gesundheit!
15. Oktober 2006