entengend

3. Oktober 2023

(In eigener Sache, weil es von Zeit zu Zeit gesagt werden will.)

Das Mütterlog versteht sich als ein poetisches Medium: Ich mache hier Anstellungen, die ich aus medial Vorgefundenem oder persönlich (bzw. durch zuverlässige Gewährsleute vermitteltem) Erlebtem extrapoliere, also hochrechne, oftmals mit grimmiger Lust oder ehrlichem Erschaudern das ihm innewohnende Bizarre herausschabe, gerne auch -kitzle: Oftmals liegt es ja wirklich bestürzend oder, wenn man es so nehmen mag, beglückend nahe der Oberfläche.

Mein Beobachten ist ein teilnehmendes, ich setze mich Spiegeln aus. Sämtliche, oftmals launig insinuierten Schlussfolgerungen oder -ahnungen meinen also zuallererst mich selber, in all meiner Begrenztheit: So biete ich meine Person als Spiegel; wie rückgespiegelt man das dann an sich heranlassen mag, darauf habe ich keinen Einfluss – und will das auch nicht.

Was ich nach bestem Streben zu vermeiden suche: Bewerten. Wenn ich nämlich wo mittendrin bin, bin ich ja selber zuallererst mitbetroffen, es wirft mich auf mich selber zurück und sind meine Anteile des Bebens, der Schwingungen, die ich – um ein anderes, musikalischeres Bild zu bemühen – als Resonator übernehme und die mich überkommen.

Vom Resonator überdauert letztlich lediglich der Tor. Ein solcher will ich gerne mit meinem Schreiben und Klingen bleiben – und weiter entwickeln.

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