endlich anfangen

11. September 2008

Der eine wollte in der Pension endlich das Buch schreiben, das er schon so lange mit sich herumtrug, der andere: Russisch lernen, nicht zuletzt um Dostojewski endlich auch im Original lesen zu können, hat er mir Anfang August schmunzelnd erzählt.

Natürlich, dann wäre Zeit gewesen, wenn die täglichen Anforderungen ihrer kommunikationsintensiven und beseelt belebten Berufe von ihnen abgefallen wären.

Dann geht der eine auf einen Berg und den anderen erwischt unvermittelt (wie auch sonst) eine, ich sage es auf Russisch, Emboliya legkich (sprich: embolija ljohkich).

Dabei waren beide (achja: Brüder) keine Vertager, Verjährer gar, ein jeder hat seine Sache, Sachen gemacht, belesen wie sie waren, jeder auf seine Art. Und belesen ist man nicht, wenn man viele Bücher gschnupft hat, das ist der kleinste Anteil, ähnlich dem technisch perfekten Musiker, der nur die Noten, das Notenbild, die Töne, exekutiert, nicht aber die Musik! spielt – und von letzteren, einzig zur Kommunikation, zur Kommunikation mit dem Herzen fähigen gibt es allzu wenige.

Die mitten im Ernst des Lebens stehenden Warter mögen weiter warten, bis er von ihnen abfällt, aber dann ja was dann.

Vornehmen aber will ich mir, weiterhin (wie es mit lebensklugen Vorsätzen nun einmal zu sein pflegt): anfangen.

Ein erster Schritt.