ehrenwärter

12. August 2008

das sind sie alle, alle ehrenwert
shakespeare, julius cà¦sar (3. akt, 2. szene)

schreibst du mir meins, schreib ich dir deins
emeritarierdialog (unausgesprochen)

(namentlich k. hatte lange geglaubt, emeritieren, das sei etwas ganz ganz arges, worüber man bitte nicht in der öffentlichkeit redet, obwohl es alle tun. halt so etwas ähnliches wie haltloses ejakulieren, gar öffentlich auch noch.)

der um seinen beitrag zur ehrenschrift gebetene konnte es machenwireineausnahme doch noch so einrichten, den text in aller bescheidenheit beizusteuern.

dieser mangel der deutschen sprache: es gibt keinen superlativ für substantive. für das nomen bescheidenheit – vor allem in kombination mit verdienten männern – war dieser mangel weder einzusehen und schon gar nicht zu ertragen. wäre das nicht ein forschungs-, vor allem aber ein lukrativer entwicklungsauftrag?

und er, würde er je um einen emeritierzeitschriftbeitrag gebeten werden?, kaute er an seiner tastatur.

(soviel war klar: es galt, bescheidenheit zu üben, sich nicht wichtich zu machen. schön stillundheimlich unausweichliche meriten aufzuhäufen. und dann vor lauter bescheidenheit steuerschonend zu zerplatzen.)

an die arbeit, ehrenwerte männer!