Besucher

7. August 2006

Aus einem Hochgebirgsdorf stammend, hatte er als Student in der Hauptstadt seines zweigeteilten Bundeslandes einen Job bei einer international tätigen deutschen Erotikhandelskette gefunden. Anfangs war er überrascht, wie viele Bekannte er in seinem etwas vom Zentrum abgelegenen Lokal persönlich begrüßen durfte; ja, die Liste der Nichtbesucher wäre kürzer gewesen als die der Kunden, die sich halt das ganze nur einmal anschauen wollten. Der Gedanke, dass sie alle da waren, aber keiner vom andern erfahren durfte, amüsierte ihn; genau besehen aber bedeutete es eine ungeheuerliche Macht, vergleichbar nur dem zugebeichteten Pfarrer daheim.
Aber auch der würde noch kommen.