angestellt

20. Oktober 2005

Brno, Hauptbahnhof. Ich stelle mir vor, dass die nur von Vibraphonklängen unterbrochenen Dauerdurchsagen (sehr schön melodisch, werden sie fast gesungen) der Vortrag eines populären Romans von, sagen wir: Bohumil Hrabal ist, mit sehr vielen Ortsnamen halt. Weiters stelle ich mir vor, dass in jedem zumindest mittelgroßen Bahnhof der tschechischen Republik in einem eigenen Kammerl, gleich neben der Kabine der Vorleserin, ein bahnbeamteter Vibraphonist auf sein Zeichen zum Spielen wartet. Ein spezielles Studium mit Bahndiplom existiert für diesen landesweit benötigten Musikerposten, und höchste Zuverlässigkeit ist die zentrale Anforderung, muss der Filzschlägelvirtuose doch während seines Dienstes mindestens einmal pro Minute seine gefällige Kadenz zuverlässig zu spielen in der Lage sein.