Noblesse

24. November 2006

Die beiden sehr freundlichen Damen saßen einander mit ihren zweimal zweisilbigen Doppelnamen kollegial in ihrem staatstragenden Hochsicherheitsbüro gegenüber, füllten es mit ihrer Kompetenz geradezu aus, als gehörten sie alten, befreundeten Adelsgeschlechtern an. Dabei verdankten sie ihre wohlklingenden Namen emanzipatorischen Entwicklungen, wie sie von den bekannt patriarchalisch denkenden Monarchisten, die sich heutzutage (d.h. mit Unterbrechungen seit 1918) am ehesten in konservativen, sich gerne christlich-sozial euphemisierenden (der Euphemismus lag am zweiten Doppelwort) politischen Gruppierungen finden, eher nicht in moderne Namensgesetze hineinurgiert worden wären.
Aber was weiß man auch, stellte er sich vor, bis Weihnachten kann sich ja noch vieles ändern.