Agulog /11 – kreativ

3. Mai 2006

(Eine Pauschalerregung.)

Überhaupt, das mit der urlaubend mit einem Mal endgültig zum Durchbruch kommenden Kreativität.
Es gibt Menschen, die alles, was sie an reichlich Stumpfsinnnigem tun oder denken, für etwas Einmaliges, in höchstem Maße Besonderes, so und überhaupt noch nie Dagewesenes halten und die das entsprechend nach außen stülpen und es allen Anwesenden, sie aufs rücksichtsloseste vereinnahmend, umhängen. In (den Vereinigten Staaten von) Amerika scheint man dafür speziell erzogen zu werden, es ist nachgerade Weltmissionsprogramm (die gegenwärtige Machtpolitik ist nur die ungustiöseste Ausprägung davon). Fahren Sie einmal in einem Zug, und am anderen Ende das Waggons sitzen US-Bürger. Erstens müssen Sie alles hören, alles, was sie zu sagen haben, kann ja nur gut für alle im Raum sein. Wird es besonders wichtig, heißt es let me tell you my personal opinion oder so ähnlich, ich erinnere an die schöne Todesszene in Monty Python’s The Meaning of Life; was folgt, ist eine Dutzendmeinung aus Reader’s Digest, darauf noch die unvermeidliche, von affirmierenden yeahs begleitete Grundsatzrede, diese wird mit dem hochtrabenden Begriff concept überschrieben.
Meine Bitte, mein Rat: Verwenden Sie mir gegenüber bitte nie einen irgendwie an diesen Schwammbegriff erinnernden Terminus. Und wenn, dann nicht in diesem mir die Ganslhaut aufziehen machenden Tonfall. Konzeppt, das gefällt mir schon weniger nicht. Und noch wichtiger: Wenn Konzept, dann bitte wirklich Konzept. Keine ausgewaschenen, die Welt zurecht biegen- und brechende Wunschvorstellungen.

Danke. (Gallenende.)