White Ribbon

7. Dezember 2004

In der U-Bahn sehe ich Plakate, auf denen unser aller Fußballteamchef Hans Krankl mit folgendem Spruch abgebildet ist: „Wer seine Frau schlägt, hat bei mir kein Leiberl.“
Solche Aktionen sind zu begrüßen, es geht um das Bewusstmachen eines argen Problems, und Johann K. ist ein integrer und glaubwürdiger Proponent für diese Sache. Umgekehrt kann man einwenden, dass es Einem leicht gemacht wird, gut zu erscheinen: Ribbon (sei er weiß, rot oder rosa) oder sonstwie angesagten Sticker aufs Sakko, und schon bist du fein heraußen. Im Februar 2000 hat man nur mit dem Schlüsselbund zu scheppern brauchen.
Ich stelle mir vor, dass man prominente Männer filmt, von denen man weiß, dass ihnen bei ihrer Frau öfters, wie es so schön heißt, die Hand ausrutscht. Sie erzählen uns, warum sie selbstverständlich mit ihrer vorbildhaften Popularität für die Gute Sache einstehen. Das Video wird dann ihrer (Ex?-)Frau gezeigt und sie dabei gefilmt. Dann projiziere man die beiden Filme gleichzeitig auf gegenüber liegende Wände.