U-Musik

3. Juni 2006

Um Acht erst geht es in den Metallenen Saal (über den ich mich morgen gesondert auslassen werde, einmal noch darüber schlafen, dann fällt das vernichtende Urteil milder aus), mein kompositorisches Musikvereinsdebut steht an. Im Unterschied zum alten Beethoven im Goldenen Saal kann ich drei Vorzüge für mich verbuchen: Erstens gibt es direkte Kommunikation zwischen den Ausführenden und ihrem Aushecker, weil beide Seiten noch leben; das ist der zweite Vorzug, aus dem unmittelbar der dritte folgt: Ich kann mir das Ganze anhören. Und, hors catà©gorie, ich kann außerdem meinen Mütter-Namen am Monitor auch noch lesen. Wenn also wer O Freunde, nicht diese Töne ausrufen dürfte, dann einzigundallein ich. Will ich aber nicht, denn Petra und Heinz-Peter spielen, ich kann gar nicht sagen wie fein und sensibel und perfekt und mit Herzblut auch noch. (Ideal wäre beleidigend, weil untertreibend.)
Warum sie der hochmögende Musikverein aber in den Metallenen Saal abschiebt, will mir nicht in den Sinn. Wie gesagt, ich werde ihn morgen so richtig auseinandernehmen, vielleicht nützt das ja was.
Ein Trost (Trost? Wozu?) zum Abschluss: Gold ist ja auch nur ein Metall. Und: In den Katakomben tönt es heute grundliegender. Untergrund, eben.