antikeramik

19. Mai 2011

auf einmal schoss ihm die antwort ein und wusste er endgültig, warum er sich auf der toilette nicht so wohl fühlte, wie man das erwarten hätte dürfen, man es von jeder toilette erwarten können dürfen sollte. es war nicht der klobrillensitz mit seinem doppeltsupergedämpften klappschließmechanismus, sondern das kleine handwaschbecken links an der wand war es, dieses völlig unnötige pritschelbecken mit seinem widerlichen plitschplatschwasserhahn; wobei es weniger die pipe war, als vielmehr das berüchtigt kleine keramikbecken selbst, bereits eine handfläche deckte es völlig ab, wodurch man kaum anders konnte, als den boden der toilettekammer mit dem handabwaschwasser zu besprengen, was auch nicht sosehr das problem war, alswie vielmehr das becken (das beckende des beckens, würde heidegger sagen) selbst: es erinnerte allzusehr an das ausspülenundausspuckenbecken beim zahnarzt, weniger an das bei seinem versöhnlichen und liebenswürdigen aktuellen, als vielmehr an das bei der krankenkasse, konkret das beim krankenkassenkinderzahnarzt in der seppstögerstraße, und der war so widerlich verlogen pädagogisch, schwarzpädagogisch, die nachkriegsbeliebte struwwelpeter- und hatschibratschipädagogik war dagegen nachgerade montessori, und bekäme er ihn unvermittelt in seine hände, er würde demütigende milde walten lassen, was ihn vernichten würde ohne zweifel.